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Eine kleine Geschichte des Glücksspiels
Glücksspiele sind keine neuzeitliche Erfindung des Menschen. Der Hang zum Spielen scheint im Menschen angelegt zu sein. Die Aufregung kurz vor der Entscheidung, ob die Münze auf Kopf oder Zahl fällt, der Würfel auf die Sechs oder die Kugel auf Rot oder Schwarz. Dopaminausschüttung ist hier ein entscheidender Faktor, wirtschaftliche und soziale Faktoren spielen ebenso eine Rolle. Der Reiz des Risikos zieht die Menschen an. Das zeigen auch Ausgrabungen aus China und Mesopotamien, die die ältesten Glücksspielfunde auf etwa 3000 v. Chr. datieren.
Würfelspiele in China und in der Mythologie
Die Funde in China und Mesopotamien bestanden aus Knochen und Elfenbein, die zu sechsseitigen Würfeln geschnitzt wurden. Sie sind etwa 5000 Jahre alt. Welche Spiele die Menschen aus dieser Zeit mit den Würfeln spielten, ist unbekannt. In der griechischen Mythologie spielte Halbgott Herkules um seine Angebetete. Auch hier waren Würfel das Mittel der Wahl. Konkreter beschriebene Spielformen finden sich im alten Rom. Funde und Schriften aus dieser Zeit zeigen ein Spiel, das dem heutigen Backgammon erstaunlich nahe kommt. Spielkarten erblickten deutlich später das Licht der Welt. Die ersten Spuren finden sich in China des 9. Jahrhunderts n. Chr. Erst 5 Jahrhunderte sind sie in Europa angekommen.
Aufkommen der ersten Spielbanken
Die erste Spielbank entstand 1638 in Italien. Im Ridotto in Venedig spielte die Oberschicht ihrer Zeit. Einlass wurde nur demjenigen gewährt, der die hohen Einsätze zahlen konnte und einem strengen Dresscode folgte. Zwei Spiele fanden besonders Anklang. Zum einen Biribi, das dem Lotto nicht unähnlich ist, sowie das Spiel Basette, das irgendwo zwischen Poker und Blackjack angesiedelt ist. Blackjack selbst ist neben Roulette wohl das klassischste aller Glücksspiele. Zumindest im Casino. Bekannt wurde es im 17. Jahrhundert in Frankreich, allerdings hörte das Glücksspiel da noch auf den Namen Vingt-et-Un (21) und wurde erst in der Casino-Hauptstadt Las Vegas umbenannt. Roulette entstand wohl zur gleichen Zeit, nur an einem anderen Ort. Und zwar Italien. Es entwickelte sich aus dem Spiel ”Rad der Fortuna” und steht wie kein anderes Glücksspiel für die Casino-Kultur unserer Zeit.
Vom Treffpunkt der Oberschicht zum Ort für jedermann
Das Ridotto war ein Treffpunkt für die reichen Leute und den Adel. Ihm folgte das Casino de Monte Carlo, welches den Grundstein legte für das Spieleparadies in Monacos bekanntestem Stadtteil. Das Phänomen Casinokultur schwappte Anfang des 20. Jahrhunderts auch über den Atlantik und etablierte sich dort im rasanten Tempo. In Las Vegas wurde das Glücksspiel im Jahr 1931 legalisiert. Die in Nevada gelegene Stadt entwickelte sich zur Casinometropole schlechthin. Besonders die Erfindung des Spielautomaten ließen die Umsätze explodieren und erfreuen sich großer Beliebtheit. Weltweit entwickelten sich Zentren, in denen die Haupteinnahmequelle der Stadt das Glücksspiel ist. Dazu gehören Atlantic City und vor allem Macau, eine Sonderverwaltungszone in China. Dort erzielen die Casinos Umsätze, die sechsmal höher liegen als in Las Vegas.
Vom Analogen ins Digitale
Mit dem Aufkommen des Internets betrat ein neuer Konkurrent den Markt. Das Eintauchen in die virtuelle Welt begann bereits in den 90er Jahren. Das Casino online zu besuchen, hat seine besonderen Reize. Bequem vom Sofa aus lassen sich alle erdenklichen Glückspiele spielen. Von Poker bis Roulette über Slotspiele am virtuellen Spielautomaten. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und die Umsätze steigen jährlich. Das liegt zum einen an der zunehmenden Sicherheit, die die Glücksspielbetreiber anbieten können, sowie an höheren Gewinnchancen, da die Betriebskosten niedriger liegen als in klassischen Casinos.
Wie sieht die Zukunft aus?
Der Blick in die Glaskugel ist immer schwierig. Ob Online-Casinos den großen Metropolen wie Las Vegas und Macau Konkurrenz machen, darf bezweifelt werden, denn die großen Spieleparadiese sind keine Alternative für das Spielen zwischendurch. Mehr Sorgen machen sich wohl die kleinen Spielotheken um die Ecke, die Umsatzeinbußen hinnehmen müssen.