Gerade in turbulenten Phasen wie die der aktuellen Krisen und hoher Inflation ist die Planung der eigenen Finanzen besonders wichtig.
Wer jetzt unbedacht Geld investiert, muss am Ende des Monats bei den hohen Kosten für Strom und Wohnraum eventuell knausern. Um den richtigen Umgang mit dem eigenen Kapital zu finden, eignet sich eine Vermögensverwaltung. Aber ist diese für reguläre Menschen lohnend, oder braucht man sie erst ab einem gewissen Reichtum?
Bei der Vermögensverwaltung geben wir einem Finanz-Experten die Vollmacht über Teile unseres Kapitals, damit dieser selbstständig Anlageentscheidungen für uns treffen kann. Dank seiner Expertise sind diese vielversprechender als das, was wir uns als Laie auf kurze Zeit aneignen können.
Nutzen wir eine unabhängige Vermögensverwaltung, ist diese Beratungsperson dabei nicht Teil eines Unternehmens, durch das die Entscheidungen über die Anlagen anhand des Firmenerfolgs beeinflusst werden können. Sie drehen sich stattdessen rein um den Vorteil des Kunden.
Grundsätzlich kann man zwischen Vermögensverwaltung für Institutionen und Vermögensverwaltung für Privatanleger unterscheiden.
Zudem gibt es standardisierte Vermögensverwaltungen, die sich nicht so sehr nach individuellen Bedürfnissen des Kunden richten, und individuelle Vermögensberatung, die für jeden einzelnen Kunden genau das richtige Portfolio an Anlagen zurechtschneidet.
Die Qualität der Beratung kann auch anhand der Laufbahn des Verwalters abgemacht werden. Je nachdem, welchen Hintergrund dessen Ausbildung hatte, hat dieser einen anderen Fokus.
Bei Institutionen oder besonders wohlhabenden Personen wird ein Asset oder Portfolio Manager zur Vermögensverwaltung eingestellt. Hier sind dessen Aufgaben so umfangreich, dass die Betreuung des Gesamtvermögens innerhalb des Unternehmens oder durch die Privatperson zu zeitaufwendig wäre.
Bei regulären Privatanlegern ermöglicht der Vermögensberater nicht nur das Einsparen von Zeit und Aufwand, sondern bietet zudem das richtige Know-how und die passenden Connections, um gute Investitionen treffen zu können.
Die standardisierte Vermögensverwaltung ist meist günstiger, da hier nicht individuell auf den einzelnen Kunden eingegangen wird. Stattdessen bietet der Vermögensverwalter eine gruppierte Strategie für Kunden mit ähnlichen Investmentzielen.
Die individuelle oder diskretionäre Vermögensverwaltung liegt stattdessen genau bei den Bedürfnissen einzelner Kunden. Hier werden die Investmentziele, das Risiko und die Rendite spezifisch an den Wünschen und der Situation der Person ausgelegt. Diese enge Betreuung bringt die besten Ergebnisse, ist entsprechend dem hohen Leistungsumfang aber auch teurer.
Vermögensverwalter dürfen ihre Tätigkeit mit diesem Namen nur dann gewerbsmässig ausüben, wenn sie eine Bewilligung der FINMA, der Schweizer Finanzmarktaufsicht, besitzen. Für diesen Begriff muss der Verwalter einen Antrag stellen und das entsprechende Fachwissen darlegen.
„Unechte“ Vermögensverwalter können aus unterschiedlichen Bereichen des Finanzwesens kommen. Entsprechend der rechtlichen Vorgaben erhält man hier keine Finanzportfolioverwaltung, sondern eine Vermögensberatung.
Diese Vermögensberater können wertvolle Informationen geben, aber es ist nicht erlaubt, ihnen die Kontrolle für die Investitionen zu übergeben. Der Kunde muss weiterhin selbst Käufe und Verkäufe von Wertpapieren durchführen, wird dabei aber durch die Beratung angeleitet.
Wer einen Vermögensverwalter sucht, sollte deshalb nicht fälschlicherweise an einen Vermögensberater geraten und die Bewilligung der FINMA überprüfen.
In dem Geld, das wir für die Vermögensverwaltung zahlen, können verschiedene Kosten enthalten sein. Dazu gehören:
Als Faustregel gilt, dass die Ausgaben, die wir für die Anlageberatung ausgeben, nicht 1,5 % der Anlagesumme im Jahr überschreiten sollten.
Viele Vermögensverwaltungen geben einen Mindestbetrag an Investitionen vor, ab denen sie ihren Service anbieten, da es sich davor nicht für sie lohnt:
Für Kleinanleger und Privatpersonen eignet sich die Lösung der individuellen Vermögensverwaltung daher nur selten. In Kombination mit der 1,5 % Regel kann man gut berechnen, ob man die jährliche Summe für die Investition und das Gehalt eines Vermögensberaters stemmen könnte.
Die Vermögensverwaltung hilft dabei, gute Entscheidungen für Investitionen zu finden. Statt als Laie zu recherchieren, welche Anlagen sich lohnen, übergibt man die Vollmacht für diese Handlungen an einen geschulten Experten mit Erfahrungen im Vermögensaufbau.
Dabei eignen sich für Menschen, die kleinere Anlagesummen um die 50‘000 CHF leisten möchten, eher ein standardisiertes Angebot, während ab 500‘000 CHF auch eine individuelle Beratung möglich wird. Das Gehalt, das man dabei zahlt, sollte 1,5 % der Anlagesumme im Jahr nicht überschreiten.